Breast Implant Illness

Breast Implant Illness: Krank durch Brustimplantate

„Ich war ständig müde, hatte Gelenk- und Muskelschmerzen und konnte mich auf nichts konzentrieren. Mein Herz raste, mein linker Arm fühlte sich häufig pelzig an … Es waren so viele Symptome! Aber ich bin lange nicht auf die Idee gekommen, dass meine Brustimplantate dahinterstecken könnten.“


So ähnlich beschreiben manche Patientinnen ihre Erfahrungen mit der Breast Implant Illness. Wir erklären Ihnen im Folgenden die Bedeutung dieser Diagnose und die Therapiemöglichkeiten.


Inhalt

Krank durch Brustimplantate: Das Wichtigste in Kürze

  • Brustimplantate mit Silikon können ganz unterschiedliche Symptome auslösen – zum Beispiel Erschöpfung, Gelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen, Ängste und Depressionen.
  • Manchmal hilft eine Explantation der Brustimplantate. Manchmal bleiben die Probleme aber auch bestehen und lassen sich nicht heilen, sondern nur lindern.
  • Manche Patientinnen haben eine Ärzte-Odyssee hinter sich, weil nicht jeder Arzt die Breast Implant Illness erkennt. Gerne sind wir in unserer Praxis im Süden Deutschlands für Betroffene da.

Breast Implant Illness: Können Brustimplantate krank machen?

Breast Implant Illness, zu Deutsch „Brustimplantat-Krankheit“, wird auch „BII“ oder „ASIA-Syndrom“ genannt und ist keine offizielle Diagnose. Man vermutet jedoch, dass Brustimplantate aus Silikon diverse unspezifische Symptome auslösen können, die wie bei systemischen Erkrankungen nicht auf einen einzigen Körperbereich beschränkt sind. Auftreten können die Beschwerden direkt nach der Implantation oder Jahre später. 

Laut Deutscher Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen konnte bislang kein Zusammenhang zwischen den Symptomen und BII nachgewiesen werden. Dementsprechend hat die WHO die BII nicht als Erkrankung klassifiziert. Das liegt unserer Meinung nach aber nicht daran, dass es die BII nicht gibt, sondern an der mangelhaften Forschungslage. Momentan gibt es nur wenige hochwertige Studien zur Breast Implant Illness. Allerdings ist erst Anfang 2022 ein Review erschienen, dass ihre Existenz untermauert. 

In jedem Fall sind die Frauen, die unter diversen Beschwerden leiden, ernst zu nehmen. Das tut übrigens auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, das Betroffene zur Meldung auffordert, um die Datenlage zu verbessern. Vielleicht lässt sich so zu einem späteren Zeitpunkt mehr über die Häufigkeit oder die Wahrscheinlichkeit einer Breast Implant Illness sagen. 

Silikon kann nach der Implantation, aber auch nach der Explantation zu lokalen und systemischen Gesundheitsstörungen führen. Zum Beispiel zu Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto, Allergien und Fatigue. Es kann auch sein, dass sich bereits bestehende Autoimmunerkrankungen verschlimmern.


Die amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) hat diverse Berichte rund um die BII ausgewertet, um die Krankheit näher zu beleuchten. Diese Berichte sind allerdings nicht immer vollständig und nicht verifiziert, so dass die Daten nur als vorläufig zu interpretieren sind. Dennoch geben sie erste Einblicke in eine bislang wenig fassbare Erkrankung. 


Die häufigsten Symptome einer Breast Implant Illness laut FDA:

Beschwerden Häufigkeit bei BII-Patientinnen
Fatigue (chronische Erschöpfung) 43,6 %
Gelenkschmerzen 29,0 %
Konzentrationsstörungen („Brain Fog“) 23,6 %
diffuse Ängste 22,7 %
Haarausfall 20,3 %
Depression 17,2 %
Autoimmunerkrankungen 16,6 %
Hautausschlag 15,6 %
Kopfschmerzen 15,3 %
Entzündungen 14,7 %

Weitere mögliche Symptome der Brustimplantat-Krankheit sind:Neuer Text


  • Vergesslichkeit
  • Muskelschmerzen, zum Beispiel in der Brust
  • Hautveränderungen
  • komplexe allergische Reaktionen
  • Übelkeit
  • Herzrasen
  • Migräne
  • Gewichtsveränderungen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Taubheitsgefühle, Kribbeln und Lähmungen
  • Schüttelfrost
  • Schlafstörungen

Hier handelt es sich um einen unspezifischen Symptomkomplex, den die betroffenen Frauen selbst häufig erst einmal nicht mit ihren Brustimplantaten in Verbindung bringen. Auch Ärzte denken teilweise nicht daran, dass Frauen durch Brustimplantate krank werden können. Denn all die genannten Symptome können nicht nur durch Silikon im Körper, sondern auch durch andere Erkrankungen ausgelöst werden. Umso wichtiger ist eine gründliche Diagnostik, die andere Ursachen erkennt oder ausschließt. Tatsächlich ist die BII häufig eine Ausschlussdiagnose. 

Breast Implant Illness: Vom Verdacht zur Diagnose

Es gibt nicht das eine medizinische Testverfahren, mit dem sich das ASIA-Syndrom immer eindeutig nachweisen lässt. Vielmehr gilt es, die Patientin ernst zu nehmen, ihre Beschwerden zu verstehen und dann vom Ganzen ins Detail zu analysieren.


Manchmal werden erst zahlreiche Einzelanalysen gemacht, ohne die Ergebnisse zu interpretieren. Aus unserer Sicht ist es sinnvoller, zunächst das Problemfeld näher einzugrenzen. Wenn sich Störungen durch bestimmte Untersuchungen nachweisen lassen, schauen wir uns Laborwerte an, die genau mit diesen Störungen in Verbindung stehen könnten. Hier ist es wichtig, nicht von pauschalen Meinungen und Erfahrungen anderer auszugehen, sondern exakt den Einzelfall zu prüfen.


Eine medizinisch-wissenschaftlich fundierte Überprüfung der Symptome wiederum kann dazu führen, dass das Krankheitsbild der BII in Zukunft eher anerkannt wird. 

Ganzheitliche Therapie der Breast Implant Illness

Wenn Brustimplantate unerwünschte „Nebenwirkungen“ haben, kann eine Explantation der Implantate ein erster Schritt sein, der manchmal jedoch nicht der letzte ist.

Explantation

Patientinnen sowie Ärzte berichten immer wieder von einer Besserung der Symptome nach einer Explantation der Silikon-Implantate. Es kann jedoch sein, dass die Anzeichen auch ohne Implantate zumindest teilweise fortbestehen. In diesem Fall gilt es, ein möglichst individuelles Therapiekonzept zu erstellen.

Persönliches Gesundheitsmanagement

Da die Symptome sehr unterschiedlich sind, gibt es nicht die „eine“ Therapie gegen BII. Vielmehr bemühen wir uns, Ihr Krankheitsbild im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs zu verstehen. Daraufhin entwickeln wir ein maßgeschneidertes Therapiekonzept, das Schulmedizin und auf Wunsch auch Naturheilkunde einbezieht.


Spezifische Behandlung bei Folgeerkrankungen

Haben Sie Hashimoto, eine Allergie oder eine andere Folgeerkrankung entwickelt, erhalten Sie eine zielgerichtete Therapie etwa im Rahmen der Hyposensibilisierung oder einer Hormontherapie.

 

Mikronährstofftherapie

Wir haben unter anderem bei Fatigue gute Erfahrungen mit der orthomolekularen Medizin gemacht. Ein gezielter Infusionsmix mit hochdosierten Mikronährstoffen kann helfen, den Energiestoffwechsel anzutreiben. Neurotransmitter wie GABA oder Serotonin können in bestimmten Fällen außerdem neurologische Leiden lindern.

Chemische und pflanzliche Medikamente

Eine schnelle Linderung akuter Schmerzen lässt sich häufig mit klassischen chemischen Arzneimitteln erzielen. Versprechen pflanzliche Mittel ähnliche Erfolge, geben wir ihnen den Vorzug. Etwa bei Schlafstörungen oder Kopfschmerzen kann die Phytotherapie manchmal einiges bewirken. 


Überweisung an andere Fachärzte

Hautausschläge, Lähmungserscheinungen oder andere Symptome können die Untersuchung oder Behandlung bei bestimmten Fachärzten erforderlich machen. Wir verfügen über ein langjähriges erprobtes Netzwerk und organisieren zeitnahe Termine.


Bei Bedarf langfristige Begleitung

Nicht immer lässt sich eine BII heilen. In diesem Fall passen wir die Behandlung regelmäßig an Ihre aktuelle Situation an. In einem 2021 gegründeten Verein können sich Betroffene außerdem mit anderen Frauen vernetzen.


Gutachten

Dr. Schata ist seit 1986 als Gutachter tätig. Seit einiger Zeit wird er von den Sozialgerichten auch als Gutachter bestellt, wenn die Diagnose „Breast Implant Illness“ im Raum steht und etwa die Erwerbsfähigkeit oder der Grad einer Behinderung zu beurteilen ist. 

Krank durch Brustimplantate: Warum gerade ich?

Diese Fragen stellen sich viele Betroffene. Warum manche Frauen mit Brustimplantaten Symptome entwickeln und andere nicht, ist bislang allerdings nicht eindeutig geklärt. Jedenfalls besteht das Risiko einer BII immer. Sie kann bei allen Brustimplantaten auftreten – unabhängig von der Füllung, der Form, der Oberfläche und der Verarbeitungsqualität. 


Entsprechende Anzeichen zu entwickeln, ist bei Rupturen wohl wahrscheinlicher, aber auch bei völlig intakten Implantaten möglich. Außerdem haben Frauen, die bereits vor der Vergrößerung ihrer Brust unter Allergien litten, wohl ein erhöhtes BII-Risiko. 

Warum zu uns?

Spezialist für Befindlichkeitsstörungen: Dr. Schata behandelt häufig Patienten, die zunächst mit schwer zu greifenden Symptomen zu ihm kommen. Manchmal stecken Immunschwächen oder Nährstoffmängel dahinter, manchmal aber auch andere Ursachen wie das ASIA-Syndrom.


Wissenschaftlich, ganzheitlich und menschenzugewandt: Wir achten sehr genau darauf, was unsere Patienten in genau diesem Moment brauchen. Das kann eine schulmedizinische Versorgung genauso sein wie eine komplementärmedizinische. 

Sie möchten sich behandeln lassen? Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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